Growth Hacking hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt, da es einen neuen Ansatz für Marketing und Unternehmenswachstum bietet, der gut zur schnellen und digitalen Welt passt, in der wir heute leben. Aufgrund der Agilität, die Growth Hacking mitbringt, kam das Thema zunächst in der Start-Up Szene auf, ist aber längst über Scale-Ups auch in Richtung tradierter, mittelständischer Unternehmen unterwegs; denn auch der deutsche Mittelstand steht sowohl im Inland als auch international unter hohem Wettbewerbsdruck und setzt hier zunehmend auf innovative und kosteneffiziente Marketingstrategien, um sich von der Konkurrenz abzuheben und neue Märkte zu erreichen.
Growth Hacking als Begriff und Praxis ist relativ neu. Dabei geht es nicht nur um Marketing, es ist vielmehr ein spezifischer Marketingansatz, der durch kreative Problemlösung gepaart mit datengetriebenen Entscheidungen die effektivsten Strategien zur Erzielung von Wachstum ermittelt. Aber auch hier ist der Mensch (Stichwort: #humancentric) ein bedeutender Teil des Prozesses. Bei unserer Definition von Growth Hacking, werden daher Wege gefunden, um mit Kund:innen auf einer persönlichen Ebene in Kontakt zu treten, mit dem Ziel, auch eine emotionale Verbindung herzustellen.
Ich gebe einmal ein Beispiel: Wenn einer meiner Kund:innen ein Produkt entwickeln möchte, das den Menschen hilft, ihre Reiseerfahrungen zu teilen, denke ich darüber nach, was sie zum Reisen inspiriert. Vielleicht ist es der Wunsch, Ihren Horizont zu erweitern, neue Lebensmittel, Textilien oder Lebensweisen zu entdecken? In diesem Fall vermarkte ich das Produkt meines Kunden bzw. meiner Kundin in einer Art und Weise, dass es offensichtlich wird, dass das Produkt ihr Leben um neue kulturelle Elemente bereichert. Ziel ist es, dass sie sich damit wohlfühlen und das Produkt selbst oder ihre Erfahrungen mit diesem mit Gleichgesinnten teilen. Hierzu analysiere ich natürlich vorweg alle verfügbaren Daten und schauen welche Tools, welche Kanäle hier am geeignetsten sind.
Der erste Schritt ist also wie so oft, Daten zu analysieren und passende Tools und Vermarktungskanäle zu identifizieren, aber Tools an sich bieten noch keine Lösung für ein bestehendes Problem, eine Herausforderung. Wie sagt der Bestsellerautor, Top-Influencer und Top 10 Vermarktern (Forbes) Neil Patel so treffend:
“Growth hacking is a mindset, not a toolkit."
Dieses Zitat bringt es meines Erachtens genau auf den Punkt, denn das Mindset macht hier den entscheidenden Unterschied: Gute Growth Hacker:innen sind innovativ, probieren Neues aus und das Mittel der Wahl ist Experimentieren, um herauszufinden, welcher Weg der beste und effizienteste ist. Stichwort: #growthmindset.
Wir lernen schnell, auch aus Fehlern (#LearningCulture) und nutzen anthropologische Daten, um unsere Kund:innen besser zu verstehen und testen Ideen, mit denen wir die gesteckten Ziele schneller als alle anderen auf dem Markt erreichen.
Ich sage immer gerne:
Growth Hacker:innen sind Generalist:innen, die das Pareto Prinzip wie folgt interpretieren: Mit 20 % der Informationen kann man 80 % der Herausforderung bewältigen.
Zusammengefasst sind wir wieder beim Kern des Zitates von Neil Patel: Beim Growth Hacking geht es nicht nur um Zahlen. Es geht darum, menschliche Erfahrungen in die Arbeit einfließen zu lassen und dann auf der Grundlage dieses Feedbacks Änderungen vorzunehmen.